Wir haben die Evangelische Messe regelmäßig donnerstagsabends in der Stuttgarter Leonhardskirche gefeiert. Die Evangelische Messe ist die dritte Grundform für den Gottesdienst in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (in anderen Landeskirchen ist sie die Grundform I).
Sie schließt die Feier des Abendmahls ein, ist liturgisch reicher entfaltet als der hier zumeist übliche Predigt-Gottesdienst und geht zurück auf Formen, die sich in ökumenischer Vielfalt seit der Alten Kirche entwickelt haben. Im 14tägigen Wechsel mit der Liturgischen Vesper (mit gregorianischem Gesang) sehen wir unsere Feiern an einem Wochentag als Erweiterung und Ergänzung der sonntäglichen Gottesdienste in der Gemeinden unserer Stadt. Wir knüpfen dabei an lutherische Tradition an, „verstehen“ das Abendmahl im allgemein-evangelischen Sinn und heißen zur Teilnahme an der Kommunion alle Getauften (unabhängig von ihrer Konfessionszugehörigkeit) willkommen.
Charakteristisch für die Feier der Messe - wenngleich dieser Name nicht überall gebräuchlich ist - sind einerseits im Ablauf der „geistliche Weg“, der von der Sammlung über die Anrufung zur Verkündigung und weiter zur Annahme (Bekenntnis), Abendmahl und Sendung führt, andererseits die festen, wiederkehrenden Gesänge, die den Gottesdienst gliedern und deren Texte sehr elementar, aber in Variation ein großes Thema aufgreifen: „Eleison“ im bittenden Kyrie, „Miserere“ im lobenden Gloria, „Hosianna“ im anbetenden Sanctus, „Erbarme dich“ im zuversichtlichen Agnus Dei, immer wird in dem Vertrauen gesungen: „Du, Gott, hast dein Herz bei uns Armen“ (bist b-arm-herzig). Es geht stets um des Menschen „Elend“ und seine Erlösung durch Gott (Heidelberger Katechismus), um eine liturgische Form des Rechtfertigungsglaubens.
Für 2023 sind noch keine Termine bekannt.
Evangelische Gottesdienste in ähnlich liturgisch reicher Form finden sich (ggf. auch über youtube.com) in Gemeinden, die in der Link-Liste aufgeführt sind.