Kyrie - Das Kyrie ist ein bittender Ruf an Christus um sein Erbarmen; er ist schon im Neuen Testament (Lukas 18,38) belegt. Ganz verschieden kann dieser Ruf klingen und entfaltet werden: als verzweifelte Klage über menschliches Leid, als Ausdruck der eigenen Entfremdung und Ferne von Gott, als vertrauensvolle Anrufung um Gottes befreiende Hilfe, als Huldigung und Lob seiner Macht, die jegliche menschliche Macht begrenzt. Das kann in unterschiedlich geprägten Zeiten des Kirchenjahres besonders deutlich werden.
Gloria - Der Lobgesang des Gloria gibt Gott die Ehre, die ihm allein zukommt. Es zeugt von Dankbarkeit, Freude und Hoffnung. Mit den Worten der Verkündigung des Friedens, die die Engel bei der Geburt Christi gesungen haben, (Lukas 2,14) nimmt es verdichtet die Botschaft des Evangeliums auf. Wegen seiner Festlichkeit wird es in Bußzeiten nicht angestimmt.
Credo - Das Glaubensbekenntnis ist Zeugnis und Lob in einem und drückt die Zustimmung zu dem aus, was von Gott her als Frohe Botschaft verkündet wird. Als menschliches Ja zu dem Ja, das Gott dem Einzelnen zugesagt hat, erinnert es an die Taufe, durch die Christinnen und Christen in die weltweite Gemeinschaft des Glaubens aufgenommen sind. An entscheidenden Punkten der Geschichte haben Väter und Mütter im Glauben das ihnen Wesentliche zusammengefasst. Ihr Bekenntnis enthält mehr, als Einzelne im Augenblick nachvollziehen können. Das Apostolische Glaubensbekenntnis und das Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel verbinden die gottesdienstliche Gemeinde mit der Alten Kirche und den Schwesterkirchen der Gegenwart.
Sanctus - Das Dreimalheilig (Sanctus) ist seiner Herkunft nach Gemeindeakklamation zum Eucharistiegebet. Indem die Gemeinde Gott als den Heiligen anbetet (Jesaja 6,3), ihn als den Schöpfer, Erlöser und Vollender des Lebens bekennt, stimmt sie in den Lobpreis aller Glaubenden und Engel ein, der Himmel und Erde, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet (Offenbarung 4,8) und macht sich mit dem Hosianna (Matthäus 21,9) zuversichtlich die Heilrufe der Elendenund Geringen zu eigen, weil Christus im Namen Gottes gekommen ist (Lukas 19,38).
AgnusDei - Das Agnus Dei ist ursprünglich ein Gemeindegesang zum Brotbrechen und zur Eröffnung der Austeilung des Abendmahls. Diese Anrufung Christi als Lamm Gottes (Johannes 1,36) besingt ihn als den, der durch seine Hingabe Versöhnung gestiftet und den Grund gelegt hat für die Gemeinschaft der im Gottesdienst Versammelten. Seinetwegen vertrauen Christen auf das Erbarmen Gottes und sind bereit, sich auf seinen verheißenen Frieden einzulassen. Christus trägt nicht nur Einzelne, sondern die Welt in ihrer ganzen Gebrochenheit.
Historische Texte in einer frühen Evangelischen Messe.
Erläuterungen aus dem Württembergischen Gottesdienstbuch I (2004)
Christus im Leiden – Herr, erbarme Dich!
Menschwerdung – Ehre sei Gott in der Höhe!
Leonhard – Zeuge des Glaubens.
Engel – Bote des Heiligen
Johannes: Siehe, das ist Gottes Lamm.
Erhalten gebliebene Schlusssteine aus der im Krieg zerstörten Leonhardskirche